Past Forward: Sex gegen Geld

Seit Jahrhunderten befriedigt Prostitution sexuelle Bedürfnisse - und genauso lange stehen Menschen, die diese Dienste anbieten am Rande der Gesellschaft. Gebraucht, aber verachtet.

Warum ist Sexarbeit bis heute so stigmatisiert?

Fast täglich fährt Past Forward Reporterin Sophie Labitzke an der Helenenstraße vorbei, der ältesten Bordellstraße Deutschlands, die mitten im Bremer Szene-Viertel Steintor liegt. Mit ihrer Geschichte und den Frauen, die hier arbeiten hat sie sich bis jetzt noch nie näher beschäftigt. Im Archiv findet Sophie eine Flut an Material: die Helenenstraße wurde 1878 als sogenannte Kontrollstraße eingerichtet, um Prostitution besser zu kontrollieren und galt als Vorzeigemodell für andere Städte. Hier arbeiteten und lebten Prostituierte unter polizeilicher Aufsicht - und vor allem wurden sie hier vom vermeintlich anständigen Teil der Gesellschaft ferngehalten. Von solchen Kontrollstraßen profitierten allerdings vor allem die Hausbesitzer, die Wuchermieten von den Frauen verlangten, die nirgendwo anders sein durften, und sie so indirekt zwangen, mehr Kunden zu bedienen.

Sex gegen Geld bleibt für die meisten eine Frage der Moral. Reporterin Sophie merkt: sowohl früher, als auch heute ist das Thema vor allem eins: ganz schön kompliziert.

Eine Produktion von Dokness für Radio Bremen im Auftrag der ARD.

Autorin: Nadja Kölling
Presenterin: Sophie Labitzke
Kamera: Marina Schnieders, Moritz Bauer
Ton: Veit Klück
Toningenieur:in: Frank Buermann, Jutta Boukamp
Schnitt: Paul Heide
Producing: Wencke Santen
Praktikum: Franz*i Betz
Produktionsleitung: Tina Maibach-Lee
Produktionsassistenz: Kirsten Haas
Produzentin: Heidi Bruns
Redaktion: Michaela Herold